von Christian Wiesner
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27. Februar 2025
Der Sprung von 50 auf 100 Mitarbeiter ist eine der kritischsten Phasen in der Entwicklung eines mittelständischen Unternehmens. Während der Übergang von einem kleinen zu einem mittelgroßen Betrieb viele Chancen bietet, bringt er auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Strukturen, die mit 50 Mitarbeitern noch funktionierten, geraten an ihre Grenzen. Führungskräfte müssen Verantwortung abgeben, Prozesse müssen effizienter gestaltet und die Unternehmenskultur muss aktiv weiterentwickelt werden. Wer in dieser Wachstumsphase nicht gezielt steuert, riskiert Chaos, Unzufriedenheit im Team und einen Verlust der eigenen Identität. Der Mittelstand im Münsterland steht vor genau diesen Fragen: Wie gelingt es, das Unternehmen zu skalieren, ohne die persönliche Nähe und Flexibilität zu verlieren? Welche Strukturen müssen geschaffen werden, damit das Wachstum nachhaltig bleibt? Und wie schafft man es, in Zeiten des Fachkräftemangels weiter kompetente Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten? Strukturen müssen mitwachsen – sonst wird Wachstum zum Problem Mit 50 Mitarbeitern ist das Unternehmen oft noch stark auf die Geschäftsführung oder einige wenige Führungskräfte ausgerichtet. Entscheidungen werden schnell und direkt getroffen, Hierarchien sind flach, Kommunikation erfolgt informell. Mit der Verdopplung der Belegschaft funktioniert dieses Modell jedoch nicht mehr. Strukturen, die bis dahin ausgereicht haben, brechen unter der wachsenden Komplexität zusammen. Ein zentraler Schritt in dieser Phase ist der gezielte Aufbau von klaren Verantwortlichkeiten und Führungsebenen . Geschäftsführer sollten frühzeitig daran arbeiten, ihre operative Verantwortung zu reduzieren und strategischer zu agieren. Dazu gehört die Einführung klar definierter Führungspositionen, die Einführung eines effektiven Reportings und die klare Verteilung von Entscheidungsbefugnissen. Fehlt diese Entwicklung, entstehen Unklarheiten und Ineffizienzen. Mitarbeiter wissen nicht mehr, an wen sie sich wenden sollen, Prozesse stocken, und statt eines produktiven Wachstums entstehen Reibungsverluste. Führung und Kommunikation: Die unterschätzte Herausforderung Mit zunehmender Mitarbeiterzahl verändert sich die interne Kommunikation grundlegend. Während in kleineren Teams viele Informationen noch direkt ausgetauscht werden, kommt es ab einer gewissen Größe zu Wissensinseln. Informationen versickern, Entscheidungen werden nicht mehr transparent kommuniziert, und das Gefühl, als Team zusammenzuarbeiten, nimmt ab. Ein häufiges Problem in dieser Phase ist, dass die Geschäftsführung zwar die Gesamtstrategie kennt, diese aber nicht bis zu den einzelnen Mitarbeitern vordringt. Die Folge: Fehlende Orientierung und Unsicherheit im Team. Hier hilft eine gezielte Kommunikationsstrategie , die sicherstellt, dass die Vision, Werte und Ziele des Unternehmens bei allen ankommen. Regelmäßige Teammeetings, ein gut funktionierendes Intranet oder klare Feedback-Prozesse sorgen dafür, dass die Kommunikation nicht zum Engpass wird. Wer diesen Punkt vernachlässigt, riskiert Demotivation, Fluktuation und interne Konflikte. Mitarbeitergewinnung und Bindung: Wie hält man die besten Köpfe? Parallel zum strukturellen Wachstum stellt sich die Frage, wie das Unternehmen weiter qualifizierte Fachkräfte gewinnen und langfristig an sich binden kann. Der Fachkräftemangel trifft insbesondere mittelständische Unternehmen, die nicht mit den Gehältern und Benefits großer Konzerne konkurrieren können. Doch genau hier liegt auch eine Chance: Der Mittelstand kann mit Unternehmenskultur, individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und flachen Hierarchien punkten. Erfolgreiche Unternehmen setzen in dieser Phase auf eine Kombination aus gezieltem Employer Branding , flexiblen Arbeitsmodellen und einer attraktiven Unternehmenskultur. Es reicht nicht mehr aus, einfach nur Stellenanzeigen zu schalten – Unternehmen müssen aktiv sichtbar sein, ihre Werte klar kommunizieren und sich als moderner Arbeitgeber präsentieren. Auch das Thema Weiterbildung und Mitarbeiterentwicklung spielt eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Perspektiven bieten und aktiv in deren Entwicklung investieren, reduzieren nicht nur die Fluktuation, sondern gewinnen auch neue Talente durch Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda. Digitalisierung als Wachstumstreiber Mit steigender Mitarbeiterzahl steigt auch die administrative Last. Unternehmen, die weiterhin mit Excel-Tabellen, manuellen Prozessen und unklaren Zuständigkeiten arbeiten, geraten schnell an ihre Grenzen. Die Lösung liegt in der gezielten Digitalisierung von Prozessen. Moderne ERP-Systeme, HR-Software und digitale Workflows können dabei helfen, Abläufe effizienter zu gestalten und Ressourcen für strategische Aufgaben freizusetzen. Gerade im Bereich der Personalverwaltung, des Controllings und des Kundenmanagements können smarte digitale Lösungen das Wachstum erheblich erleichtern. Finanzielle Herausforderungen meistern Jedes Wachstum kostet Geld. Neue Mitarbeiter bedeuten höhere Personalkosten, oft müssen zusätzliche Büroräume angemietet oder technische Systeme erweitert werden. Unternehmen müssen in dieser Phase besonders darauf achten, dass sie ihre Liquidität sichern und sich frühzeitig mit Finanzierungsstrategien auseinandersetzen. Gerade der Mittelstand im Münsterland kann hier von Förderprogrammen profitieren, die Investitionen in Digitalisierung, Weiterbildung oder Innovation unterstützen. Wer vorausschauend plant und nicht erst handelt, wenn das Wachstum bereits stockt, bleibt langfristig handlungsfähig. Change Management: Der Wandel muss aktiv gestaltet werden Der Schritt von 50 auf 100 Mitarbeiter ist nicht nur eine strukturelle, sondern auch eine kulturelle Veränderung. In dieser Phase gibt es oft Widerstände, weil sich Mitarbeiter an alte Strukturen gewöhnt haben und Veränderungen skeptisch betrachten. Erfolgreiche Unternehmen setzen deshalb auf ein aktives Change Management . Statt Veränderungen von oben zu verordnen, ist es sinnvoll, Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess einzubeziehen, Ängste ernst zu nehmen und klar zu kommunizieren, warum bestimmte Veränderungen notwendig sind. Nachhaltiges Wachstum als langfristige Strategie Wachstum allein ist kein Wert an sich – es muss nachhaltig sein. Unternehmen, die nur auf schnelles Wachstum setzen, ohne langfristige Strukturen aufzubauen, riskieren Instabilität. Wer hingegen bewusst in Führung, Kultur und Prozesse investiert, schafft die Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Der Übergang von 50 auf 100 Mitarbeiter ist eine Herausforderung, aber auch eine enorme Chance. Unternehmen, die diesen Prozess strategisch angehen, klare Strukturen schaffen und sich auf eine langfristige Entwicklung konzentrieren, werden nicht nur wachsen, sondern auch langfristig erfolgreicher sein. Du möchtest den Wachstumsschritt deines Unternehmens strukturiert und nachhaltig gestalten? WIESNER – SMARTe Unternehmensentwicklung begleitet mittelständische Unternehmen im Münsterland bei der Skalierung, der Entwicklung von Führungskräften und der Optimierung von Prozessen. 👉 Vereinbare jetzt ein unverbindliches Erstgespräch, um gemeinsam die besten Wachstumsstrategien für dein Unternehmen zu entwickeln!